Aus dem Leben der Trennungs- und Scheidungsmediation
Eva und Martin, Teil 3 - Grauer Gedankenstrudel?
Welche Alternativen haben wir, fragten sich Eva und Martin.
- - Freunde fragen, google fragen
- - Beratungsstellen
- - Rechtsanwälte
- - Mediator/in
Sie wagten gemeinsam den Gang zur Mediatorin.
Und plötzlich hatten sie eine Struktur.
Plötzlich hatten sie einen Raum, in dem sie das ganze Grau verwandeln konnten.
Plötzlich bekamen sie Klarheit durch Information. Mancher Streit löste sich einfach in Luft auf.
Schritt für Schritt, in dem Tempo, in dem sie die Veränderungen annehmen konnten,
stiegen sie aus dem grauen Gedankenstrudel auf.
Gemeinsam im Raum, doch jeder für sich.
Nachdem die Sicht etwas klarer geworden war die Frage der Mediatorin, die alles veränderte:
„Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft vor?“
Martin antwortete:
Es war Evas Schuld. Sie hat mich in eine Rolle gedrängt, die ich nicht wollte. Es gab mich nicht mehr. Nur noch die Arbeit oder die Familie. Sie braucht immer so viel Geld. Sie hat die all-inklusiv Urlaube ausgesucht, ich wäre viel lieber in die Berge gegangen… .
Alles brach aus ihm heraus.
Die Mediatorin hielt den Blickkontakt zu Eva, während sie Martin ausreden ließ und dann nach einem Moment der Stille sprach:
„Ich hoffe, dass Ihre Zukunft so nicht aussehen soll.“
Martin sah die Mediatorin an und es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Er wollte in die Zukunft sehen. Er wollte gute Lösungen für die Trennung finden und dann seine Zukunft gestalten.
Diese Erkenntnis schleuderte ihn in eine helle, bunte Welt.
Erleichterung erfüllte den Raum. Sie war auch für Eva förmlich greifbar.
Die offenen Fragen gemeinsam zu ordnen wurde nun immer leichter:
Das gemeinsame Haus wurde verkauft. Eva und Martin besprachen gemeinsam mit den Kindern den Umzug mit Eva in eine eigene Immobilie, die sich aus dem Verkauf finanzierte. Martin bezog eine
kleinere Wohnung.
Jetzt war es Martin und Eva problemlos möglich, den Hausrat aufzuteilen, Umzugshelfer zu organisieren, die Unterhaltsfrage und Altersvorsorge sachlich zu klären.
Die Scheidung war die logische Konsequenz, die nun auch von außen keiner mehr in Frage stellte.
Sie malten die Zukunft bunt, für beide, getrennt.
Aufatmen.
Sie hatten die Lebenskrise gemeistert; im geschützten und erweiternden Raum der Mediation.
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